| ARMIN SCHREIBER | 
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| Aulps, Savoyen, Frankreich | ||
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| Aulps: Kirchenruine von Süden aus gesehen 
		Das Kloster wurde zwischen 1094 
		und 1097 im Hochsavoyen gegründet, und zwar von Benediktinermönchen, die 
		zunächst – verteilt auf drei oder vier weit entfernt voneinander 
		liegende Hütten – in der Abgeschiedenheit der Berge lebten. 1136 – 
		Bernhard von Clairvaux hatte ein Jahr zuvor in Aulps gewohnt und 
		gearbeitet – schloß man sich den Zisterziensern an. 1793, im Zuge der 
		Säkularisation aufgelöst, wurde die Abtei 1824, da man Baumaterial für 
		die Renovierung der abgebrannten Dorfkirche benötigte, gesprengt.1902 
		erhielten die baulichen Überreste den Status „Monument historique“. 
		Schwering besuchte Kloster Aulps 
		im Februar 2008, denn er wollte die in 
		1000 Meter Höhe liegende Ruine in winterlicher Landschaft darstellen. 
		Vom Winter indessen war, wie eine Mitreisende berichtet, nur wenig 
		sichtbar und was sich zeigte, entsprach nicht im Entferntesten seiner 
		bildhaften Vorstellung. Kurzum: Er mußte seinen Winter erfinden! | Bernd Schwering, Aulps, 40 x 50 cm, 2009 
		Zu sehen sind die Überbleibsel 
		des Kirchenschiffs und im Hintergrund – rechts das weite Tal der Dranse, 
		links der bewaldete Bergrücken – ein großer Bereich der Umgebung, 
		überzogen von einer frostigen Schicht aus Rauhreif und Schneegriesel, so 
		daß der Eindruck von unberührter Weite entsteht, Einsamkeit tatsächlich 
		spürbar wird. 
		Die Szenerie wirkt wie ein 
		verspäteter Morgen: Der Hochnebel ist verflogen; die Sonne steht im 
		Süden, knapp oberhalb des linken Hügels, was sich indirekt, über die 
		unterschiedliche Konturierung der Schatten, vermittelt. Das kalte Licht 
		fällt auf die rauhreifigen Wände, überblendet Farben und Kleinformen: 
		Nach zehn Schritten auf das Gemäuer zu könnte man die Steine berühren, 
		aber die Empfindung „wie entrückt“ wird dadurch nicht korrigiert. 
		Sondern verstärkt durch die Tatsache, daß auf dem Boden des Areals weder 
		Fußabdrücke noch andere Spuren auftauchen. Was Schwering „erfunden“ hat, 
		ist ein Porträt der Klosterruine von Aulps und zugleich ein Porträt der 
		Abgeschiedenheit. | |
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